Mittwoch, 5. Mai 2010

Halbzeit oder auch erste Abschiede

Hallo alle miteinander.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich so selten schreibe, man kommt einfach zu nichts wenn man die ganze Zeit arbeiten muss. Denn so sieht mein aktuelles Leben grade aus, morgens so um halb 7 oder 8 aufstehen, dann auf nen Kumpel warten der mich mit zur Arbeit faehrt, dann bis halb 6 arbeiten und dann is man erst so gegen 7 zu Hause und dann folgen Taetigkeiten wie Duschen und Essen machen und dann hat man keine Lust mehr ins Internet zu gehen.
Aber fangen wir doch mal ganz von vorne an und ich beschreibe euch erst mal was seit meinem letzten Post geschehen ist. Also, macht euch auf eine lange Lektuere gefasst. Ich war wie ich damals schon gesagt habe in Taupo, ein schoener Ort im Herzen der Nordinsel Neuseelands. 2 Tage spaeter sind wir dann nach Napier gefahren. Napier ist eine Artdekor Stadt (ich hoffe mal, ich hab das richtig geschrieben). Auf jeden Fall wurde diese Stadt nach einem schweren Erdbeben fast komplett zerstoert und man hat diese Stadt, so wie sie damals stand wieder komplett wieder aufgebaut. Wir haben dort dann einen Stadtrundgang gemacht der uns von dem Hostelmanager vorgeschlagen wurde und man konnte einen Eindruck der Schoenheit dieses Ortes gewinnen. Am naechsten Tag sind wir dann weiter an der Ostkueste nach Norden Richtung Gisbourne. Als wir dort angekommen sind, hat keinem von uns die Stadt wirklich gut gefallen. Gisbourne ist die oestlichste Stadt der Welt und eigentlich fuer Surfer ein beliebter Ort, doch fuer normale Touristen nicht wirklich einladend. Also haben wir uns entschlossen am selben Tag noch weiter nach Norden zu fahren. Als dann jedoch bald die Nacht anbrach haben wir in einem Hostel in einem kleinen Ort direkt am Meer Unterkunft gesucht. Dort haben wir ein australisches Paerchen getroffen, dass ich, wie sich spaeter herausstellen sollte, wieder in Tauranga getroffen habe. Am darauffolgenden Tag sind wir dann wieder weiter gen Norden und nach einem kleinem Abstecher in Whakatane wieder nach Tauranga. Damit habe ich fuer mich erst einmal alles abgehakt was ich auf der Nordinsel sehen wollte. Mal abgesehen von der Coromandel Peninsula und Wellington, wobei Wellington mein naechstes Ziel sein wird, da es das "Tor zur Suedinsel" ist.

Nun ja, nach dieser Reise war ich mit meinem Kontostand wieder bei fast 0 angelangt. Deswegen hiess es wieder warten auf Arbeit und wie es sich auch gut traf, fing dann auch die Kiwiernte an. Das ist jetzt seit einer Woche vor Ostern und bis Ende Mai mein Job. Ich beschreib euch das am besten Mal. Also mal vorweg, Kiwis wachsen auf Baeumen und diese sind in Bloecken aufgereit. Ein Block umfasst mindestens 10 Reihen die in ihrer Laenge variieren koennen, genau so wie die Hoehe der Aeste und damit auch der Fruechte die man pfluecken muss. Da ich zu der schon recht hoch gewachsenen Sorte Menschen gehoere, pfluecke ich meist direkt am Baumstamm, da dort die Aeste am hoechsten sind, logischer Weise, da die Aeste je mehr man in die Mitte der Reihe kommt nach unten haengen. Nun ja, wie dem auch sei, man hat vor seinem Koerper einen Sack geschnallt und den muss man dann so schnell wie moeglich mit Kiwis fuellen, dann zum Traktor laufen und ausleeren, dann zurueck zur Stelle wo man zuletzt gepflueckt hat und dann das ganze wieder von vorne. Zu eurer Information, wenn der Sack voll ist, wiegt dieser so um die 20 kg. Man kann den Sack auch groesser machen um nicht so haeufig zum Traktor rennen zu muessen und damit Zeit zu sparen, doch dann wiegt dieser bis zu 25 kg. Genau das ist es was ich mache. Ich arbeite wenn es geht 7 Tage die Woche, nur wenn es regnet koennen wir nicht arbeiten. Ich kann allerdings auch meinen Boss fragen ob ich einen Tag frei nehmen kann und der wird eigentlich selten nein sagen. Das ist es was ich zur Zeit mache. (Hier mal ein Foto, damit man mal eine grobe Vorstellung bekommt, was ich genau mache)


Nach einiger Zeit, mussten wir dann leider auch schon die ersten Leute verabschieden, so wie zum Beispiel den Thomas aus Belgien ueber den ich schon geschrieben hatte. Er musste Neuseeland verlassen, da er einen sicheren Job als Koch in Frankreich hatte. Das war schon recht hart, da ich immerhin dreieinhalb Monate mit ihm verbracht habe. Also er war die Person die ich in Neuseeland am Laengsten kannte. Hinzu kam noch, dass dann noch die Clara, ein Maedchen aus Deutschland, die ich auch schon seit Mitte Januar kenne, auf die Suedinsel gereist ist, doch gluecklicher Weise kommt sie uns nochmal fuer eine Woche besuchen. Ebenfalls hat ein Urgestein des Hostels seinen Weg nach Deutschland gemacht. Der Timo hat alle Moeglichkeiten ausgereitzt um so Lange wie Moeglich in Neuseeland zu bleiben, also sein normals Working Holiday Visa hat er nochmal um 3 Monate verlaengert und dann ist er nochmal mit einem Touristen Visum wieder aus Australien eingereist. Alles in allem hat er 17 Monate in Neuseeland verbracht und dabei hat er 10 n halb Monate, natuerlich mit Unterbrechungen, in dem selben Hostel verbracht. Das sind die ersten traurigen Abschiede, die ich hier machen musste.

Nun ja, der Platz wo ich jetzt wohne hat sich allerdings geaendert. Und zwar hatten wir einige Probleme mit den Hostelmanagern, immer mal wieder kleiner Auseinandersetzungen, die alledings nie aus dem Ruder gelaufen sind. Die ist auch so geblieben, bis auf ein Wochenende vor 3 Wochen. Ich moechte euch nicht alles erzaehlen was an diesem Abend passiert ist, wenn ihr alles ins kleinste Detail erfahren wollt, dann koennt ihr mich ja mal anschreiben. Auf jeden Fall, dieser Abend hat das Fass zum ueberlaufen gebracht und wir haben uns in 2 Gruppen gefunden, eine bestehend aus 7 Leuten und eine ander, in der ich auch bin, aus 14 Leuten die konsequent das Hostel verlassen hat. Wir haben uns ein Haus am Mount Maunganui gesucht, ein anderer Stadteil von Tauranga, wahrscheinlich auch der schoenste, und dort wohnen wir jetzt mit 14 Leuten in einem Haus und zahlen zusammen 900$, was auf jeden einzelnen 65$ macht. Und es ist einfach nur geil dort. Wir wohnen auf 2 Etagen, wobei jede ein eigenens Badezimmer hat. Dann haben wir einen schoenen Garten mit Grill den wir benutzen koennen und ein komfortables Wohnzimmer mit Breitbildfernseher. Es sind 30 Sekunden zum Strand und eine Minute zur sagen wir Innenstadt, also zu den Geschaeften. Wir haben auch Fahrraeder die wir nutzen koennen, was ich meistens mache um zum Supermarkt zu fahren. Es ist auf jeden Fall endlich mal schoen alles in Laufdistanz zu haben und nicht mehr auf Leute angewiesen ist die ein Auto besitzen. Hinzu kommt noch das man einen Wunderschoenen Blick auf den eigentlichen "Mount Maunganui" hat. Also, alles in allem, wieder mal eine super Entscheidung. Nun ja, ich hoffe mal ich habe euch ein wenig auf den neuesten Stand der Dinge gebracht, nach der langen Zeit ohne ein Wort von mir. Also Liebe Gruesse aus Neuseeland.
Benny