Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wwoofing mal anders

Hey,
jetzt ist schon über ein Monat vergangen, dass ich das letzte mal geschrieben hab und das ist mir gar nicht richtig bewusst geworden. So viele Dinge sind derweil schon passiert, aber ich fange am besten mal von vorn an. Ich habe hier an meinem ersten Abend im Hostel einen anderen Deutschen kennen gelernt, was mittlerweile keine Seltenheit ist, da hier, genau wie in Neuseeland, so viele Menschen aus Deutschland sind, das es einen schon fast wieder annervt. Wie dem auch sei, er hatte hier einen Job in einem Restaurant bekommen und zwar als Dishwasher und Kitchenhand. Sein Plan war es nach einem Monat weiter nach Osten zu reisen und damit wäre dann seine Position frei geworden. Ich hatte mir die Option offen gehalten seinen Job zu übernehmen falls ich nichts anders finden sollte. Durch ihn hatte ich dann auch noch weitere Leute kennen gelernt mit denen ich jetzt noch regelmäßig Kontakt habe.

Als ich nach einer Woche regelmäßiger Bewerbungsschreiben keine Rückmeldungen bekommen habe, habe ich mich dazu entschlossen in dem Hostel in dem ich wohne anfange zu wwoofen. Wwoofen bedeutet "willing work on organic farms" und ja, man kann es auch hier in dem Hostel machen, obwohl es keine Farm ist. Ich hatte demnach hier im Hostel zweieinhalb Wochen gearbeitet, das heißt Betten machen, Toiletten säubern, Müll trennen, Küche reinigen und Flure und Treppen kehren und wischen. Das ganze 5 Tage die Woche. Dafür habe ich freie Unterkunft erhalten und 20 Ocean Island Dollar, was eine eigene "Währung" hier im Hostel ist, die man an der Bar ausgeben kann (auch für Essen). Im Rückschluss bedeutet das, dass ich einiges an Geld gespart habe.

Durch diese Arbeit habe ich natürlich auch andere Leute kennengelernt und wir haben einiges zusammen gemacht. So sind wir beispielsweise an einem unserer freien Tage in den Goldstream Park gefahren, was so ca. eine Stunde mit dem Bus entfernt ist. Dort haben wir dann eine mehrstündige Wanderung zu einer stillgelegter Zugbrücke, welche keinerlei Seitengeländer hatte, und einem Wasserfall gemacht. In der darauffolgenden Woche hat mich dann mein "Boss" (mehr oder weniger) mit zu einem Strand genommen. Er hatte ein Auto und wir sind so ca. anderthalb Stunden dorthin gefahren. Ich durfte die halbe Strecke fahren, was meine erste Fahrerfahrung im Ausland war. Wir sind dann am Strand lang gelaufen zu einer Stelle an der normalerweise keine Menschen sind, immer auf der Suche nach Braunbären. Leider hatten wir kein Glück und haben außer Fußspuren und Extremitäten nichts gefunden. Als wir dann nach ein paar Stunden wieder zurück zum Auto wollten, hatte uns die Flut ein wenig eingeschlossen, was zu sehr waghalsigen Klettereinlagen führte und wir dann schlussendlich einen Umweg durch den Wald nehmen musste. Alles in Allem jedoch ein sehr geiler Tag.

Ich habe weiterhin nach normalen Jobs gesucht und mich fast überall beworben was für mich in Frage kam, jedoch habe ich bis heute noch keine einzige Rückmeldung erhalten. Was bedeutet, dass sich die Option mit der Dishwasherposition doch bewährt hatte. Nach also nun gut einem Monat habe ich also jetzt einen Job in dem ich Geld verdienen kann. Die Arbeit ist eigentlich ganz ok. Ich muss hauptsächlich Geschirr spülen, aber auch teilweise Essen zubereiten und Lebensmittel in verschiedene "Lagerräume" verteilen, bzw. herbei holen. Das coole allerdings ist, dass ich jeden Tag eine Mahlzeit bekomme und die Leute wissen wirklich wie man kocht. Das Essen dort ist wirklich sehr gut und die Menschen mit denen ich arbeite sind sehr nett. Schlussendlich also eine gute Entscheidung.

Ich hab mir jetzt bis Ende Oktober ein Einzelzimmer hier im Hostel genommen und dafür doch schon ein wenig mehr Geld investiert als ursprünglich geplant, aber ich glaube ich werde dennoch gut Geld zu Seite legen können. Im November habe ich vielleicht die Möglichkeit in die Wohnung meines ehemaligen "Bosses" zu ziehen, da dieser nach Südamerika fliegt. Kostenpunkt dort wäre bloß 400$, also ein echtes Schnäppchen. Ich werde allerdings sehen was sich ergibt, wie jedes Mal halt.

Also, wir hören wieder voneinander.
Bis dahin

Lg Ben

2 Kommentare:

  1. Altes Haus. Wenn Du das jetzt so viel in der Großküche abhängst - Du willst dann aber nicht etwa in die Küche? ;-)

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  2. Ne lieber nicht. Ich bin hier dann den Luxus gewöhnt eine Industriegeschirrspülmaschine zu haben, das kann man dann nicht vergleichen. :-)

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