Freitag, 17. Februar 2012

Mein kanadischer "Winter"


Hallo meine lieben,
wie versprochen gibt es wieder ein Update meiner bisherigen Erlebnisse. Nachdem ich 9 Tage am Stück arbeiten durfte, habe ich heute einen Tag frei um dann am Wochenende wieder die Küche meines Restaurants zu unterstützen.

Wo fange ich am Besten mal an? Zwei Wochen nachdem ich mich das letzte mal hier gemeldet habe hat es in Victoria das erste Mal seit dem ich hier bin geschneit, was vielleicht einige verwundern wird, da man von Kanada ja immer erwartet, dass es sehr kalt und demnach auch sehr weiß hier wird. Allerdings bin ich anscheinend in dem Ort gelandet der wohl am Ehesten mit England zu vergleichen ist. Hier wird es im Winter nicht besonders kalt und die Sommer sind mit bis zu 25° recht angenehm. Alle Leute mit denen ich geredet habe, meinten, dass der Winter hier immer sehr verregnet ist und man leicht depressiv werden kann, da die Sonne im kaum scheint. Aus diesem Grund sind die meisten Menschen auch gar nicht auf Winter eingestellt und es hat mich schon ein wenig umgehauen als es hier für 2 Tage wirklich heftig geschneit hat, vergleichbar mit einem guten Schneefall in Leipzig, und die komplette Stadt komplett dicht gemacht hat. Sogar mein Restaurant hatte an diesem Tag nicht einmal geöffnet.
Die meisten Autos haben hier keine Winterreifen aufgezogen, weil man die im Normalfall ja auch nicht benötigt, genau so wenig gab es Streusalz für die Gehwege, was den Weg zur Arbeit oder sonst wo hin sehr abenteuerreich gestaltet hat.
Das Erschreckenste allerdings war der Kerl der bei Harbour Air, was die Fluggesellschaft ist, die Flüge mit Wasserflugzeugen im Raum Vancouver und Vancouver Island anbietet und der das Restaurant gehört in dem ich arbeitet, mitunter für die Instandhaltung zuständig ist. Dieser wusste nämlich nicht wie mit dem Schnee umzugehen ist und hat sich spontanerweise einen Schlauch genommen und bei Minustemperaturen die Rampe, die man benutzen muss um zu unserem Restaurant zu kommen, unter Wasser gesetzt.
Mir fällt grade auf das ihr ja eigentlich keinen direkten Bezug habt wovon ich im Genauen rede, deswegen füge ich hier mal ein Bild vom Flying Otter Grill ein.


Wie man erkennen kann schwimmen wir direkt auf dem Meer, was schon mal zu besonderen Herausforderungen führen kann und wenn man leicht seekrank wird, empfiehlt es sich nicht bei starkem Wind oder Wellengang hier zu essen.
Nun ja, der Schnee blieb 2 Tage liegen, was von den meisten Menschen hier erwartet wurde, und danach war wieder normaler Alltag in Victoria eingekehrt.

Danach folgte eine kurze Zeit der Geburtstage, wenn ich das mal so bezeichnen darf. Innerhalb von anderthalb Wochen hatten 4 Freunde von mir, mit denen ich viel Zeit hier verbracht hatte, ein weiteres Jahr auf diesem Planeten verbracht, was zur Folge hatte, dass wir öfter Nachts am Strand saßen, dort ein Lagerfeuer aufgebauten und einige, wie ich finde, lustige Fotos, die man auf Facebook findet, entstanden sind. Darunter ist auch eins von einem Schokoladenfondue auf dem viele Leute, darunter auch ich, mit Schokoladen verschmierten Gesichtern zu sehen sind. Das ist der Ursache geschuldet, dass jemand versucht hatte die Reste der Schokolade die wir noch übrig hatten, jemandem anders ins Gesicht zu schmieren und spontanerweise alle anderen darauf eingestiegen sind.
Der Großteil dieser Leute ist nun Ende Januar in verschiedene Gegenden Kanadas weiter gezogen, was zur Folge hatte das mein Geburtstag recht unspektakulär von Statten ging. Am Abend vorher bin ich mit meinem Mitbewohner in eine Bar und haben 2 Bier getrunken. Am Mittwoch durfte ich dann wieder arbeiten und ich habe von meinen Kollegen ein Klappmesser geschenkt bekommen.
Dazu muss man verstehen, dass meine Kollegen ziemliche Messerfanatiker sind. Wir haben einmal festgestellt, dass wir an einem normalen Arbeitstag 9 Klappmesser in der Küche haben. Allerdings darf man dabei nicht vergessen das die noch mehr zu Hause haben. Ich habe für mich persönlich, nach dem ich mir mein erstes Messer hier gekauft habe, festgestellt, dass es extrem nützlich ist ein Messer bei der Arbeit oder auch im normalen Alltag mit sich zu führen.
Nun ja, am Nachmittag habe ich mich dann noch mit einer Freundin in einer Bar getroffen und meinen Geburtstag ausklingen gelassen.
Eine Woche später folgte dann der Valentins Tag, wozu ich meine Meinung und Erlebnisse geteilt habe.

Also, das soll es erstmal wieder von mir gewesen sein.
Ich hoffe es geht euch allen gut. Wir sehen uns in 114 Tagen.

Bis dahin.
Lg Ben

3 Kommentare:

  1. Das sieht mir nach einem schicken Grillrestaurant aus. Hm.

    Was nehmen die denn dann für Messer? Einfach eins mit einer guten Klinge zum Ausklappen, Opinell oder so, oder eher die Schweizer Nummer mit allerlei Werkzeug dran?

    AntwortenLöschen
  2. so sieht das aus.
    http://www.kershaw-knives.net/Kershaw-Shallot-1840.htm

    AntwortenLöschen
  3. Darfst du das, wenn du her kommst, überhaupt wieder mit einführen? Siehe Waffen und so ...

    AntwortenLöschen